Liebe Freund:innen und Bekannte,
wir hoffen, ihr seid gut und gesund ins neue Jahr gestartet!
Kitev startet mit einem Vorsatz: Viel zu lange ist es her, dass wir über einen Newsletter haben von uns hören lassen. Immer wieder wird uns mitgeteilt, dass wir unsere Arbeit und Aktivitäten breiter nach außen tragen sollten. Was in der täglichen Arbeit unseres inzwischen über 20-köpfigen (!) Teams häufiger mal untergeht …
Wir müssen und wollen dies gerne ändern – und deshalb erhaltet ihr hier unseren ersten Newsletter diesen Jahres! :)
Wir stellen Euch im Folgenden in Rück- und Ausblicken sehr diverse Projekte, Veranstaltungen und Formate in Oberhausen, im Ruhrgebiet und darüber hinaus vor, in die wir aktuell involviert sind und deren Inhalte uns sehr am Herzen liegen. Wir hoffen, ihr lest mit Interesse – los geht’s!
GENAU - GEmeinsam Neu AUfbauen
GENAU ist unser derzeit größtes Projekt: Gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum, dem ZAQ – Zentrum für Ausbildung und Qualifikation, der Volkshochschule, der Caritas und der Ruhrwerkstatt arbeiten wir, gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW, seit Anfang 2021 mit Menschen im Duldungs- und Gestattungsstatus in unserer Stadt.
Zum Rahmenprogramm gehören sowohl Sprachkurse als auch Sozial-, Asylverfahrens- und Ausbildungsberatung. Kern des Projekts ist die in Form von berufsorientierenden Workshops umgesetzte gemeinsame Gestaltung des LEERSTANDs, zukünftiges Café und Veranstaltungsort im Hauptbahnhof, zwischen Hautpeingang und Fast-Food-Kette. So die Pandemie will, hoffen wir, euch bald in die Herzkammer unseres Projektes einladen zu können. Der Ort wurde über viele Monate hinweg liebevoll und detailverliebt von kitev renoviert und gestaltet, wird derzeit bereits als Projektraum genutzt und bald für unsere gesamte Stadt dienen. Ein Café und Treffpunkt für alle die gemeinsam Lernen, Essen, Konzerte feiern und Spaß haben wollen. Es wird bunt und lebendig!
About Duldung
Der Duldungsstatus spielte auch bei einem zweitägigen Festival im November auf dem Museumsbahnsteig eine entscheidende Rolle. Gefördert durch den Bundesverband Soziokultur im Rahmen von
Neustart Kultur wurde in einem mehrtägigen Workshop mit diversen Teilnehmer:innen ein Objekt aus Maschendraht und Pappmaché gebaut: ein Relief des Deutschen Bundesadlers diente Videomapping-Künstler:innen als Projektionsfläche für ihre Arbeiten, die sich in unterschiedlichen Weisen mit dem Thema
Duldung auseinandersetzten.
Ebenfalls auf diesem Festival präsentiert wurden Ergebnisse des Projekts
Synergy: Projection Mapping Programm! (initiiert und geleitet von
FezArtLab aus Fez (Marokko) und kitev, gefördert vom Institut für Auslandsbeziehungen – IfA), bei dem Kreative aus Deutschland und Marokko an digitalen Intensiv-Workshops teilnahmen und sich online austauschten mit dem Ziel, ein monumentales Projection-Mapping auf einer Fassade in Marokko zu erstellen. Quasi als seine kleine Schwester war ein Objekt-Mapping auf einem 3-D-Druck dieser Fassade beim Festival
About Duldung auf dem Museumsbahnsteig in Oberhausen zu sehen.
Wir können sagen: Ziel erreicht, und wie! Das Festival mit Präsentationen der kollaborativ entstandenen Arbeiten bildete den Abschluss zweier internationaler Zusammenarbeiten, umrahmt von einer Podiumsdiskussion, einem Siebdruckworkshop und einem Konzert von
ANTINATIONAL EMBASSY auf dem Oberhausener Museumsbahnsteig. Hinter den Musikern waren, passend zu ihren Songs, dauerhaft Video-Mappings auf dem Relief des Bundesadlers zu sehen, der Adler immer wieder mit Stacheldraht umzogen und symbolisch in Flammen gesetzt – wir bedanken uns für die starken Statements aller beteiligten Künstler:innen!
Freie Universität Oberhausen
Die Freie Universität Oberhausen - unser Modellprojekt im ministerienübergreifenden Programm
UTOPOLIS: Soziokultur im Quartier - hat im letzten Sommer ihr nun schon drittes Semester absolviert – als sehr besonderes Sommer-Festival-Outdoor-Semester!
Die von allen für alle konzipierte und veranstaltete Freie Uni lebt ganz entscheidend von realen Begegnungen der sehr unterschiedlichen Menschen, die im Quartier Oberhausen-Mitte leben und arbeiten – im Unterschied zu anderen Projekten war Ausweichen auf die virtuelle Sphäre hier also keine Option.
So fanden von Juli bis Oktober 2021 über 70 Veranstaltungen draußen und wie immer umsonst als temporäre Pop-Up-Szenarien statt – Seminare und Diskussionen in den Innenhöfen des Stadtarchivs, Drucklufts oder K14, Sport und Spaß auf dem Saporishja-Platz oder am Rhein-Herne-Kanal, Kino auf dem Museumsbahnsteig, Picknick im Quartiersgarten und vieles mehr… dokumentiert auf der schönen neuen Website
www.funi.kitev.de.
Mit dem Wetter hatten wir größtenteils Glück. Bis zuletzt: unserer FUni-Abschlussparty auf dem Museumsbahnsteig. Da war es nur extrem windig. Den Film zum windigen Finale könnt ihr direkt sehen unter
https://vimeo.com/669364542. Viel Spaß damit!
Die Vorbereitungen für das 4. Semester der Freien Uni Oberhausen starten voraussichtlich ab März/April 2022. Wer schon vorher Neuigkeiten erhalten möchte, folge der FUni auf
Facebook und
Instagram!
Oder Ihr meldet Euch – bitte, gerne, jederzeit! – mit Euren Wünschen und Ideen bei uns via
uni@kitev.de.
C.lab Oberhausen
Kennt ihr schon das Kreativlabor Oberhausen? Wir sind Teil des Projektes, das vom Fraunhofer Institut Oberhausen gesteuert wird und das Ziel hat, eine nachhaltige, partizipative Innenstadtentwicklung in Oberhausen in Gang zu setzen. Die Themenfelder: Energetische Lösungen, Urbane Produktion und Leerstände, Grüne Infrastruktur und Nahmobilität. Für mehr Informationen schaut unbedingt mal auf der Website vorbei:
https://clab-oberhausen.de
Deko or die - Materialverwaltung on tour in Gelsenkirchen
In den vergangenen Monaten waren wir nicht nur im schönen Oberhausen, sondern auch in Gelsenkirchen aktiv: Die
Materialverwaltung on tour, der gemeinnützige Theater- und Requisiten-Fundus, zog im Sommer aus seinem temporären Zuhause im Supermarkt der Ideen auf der Marktstraße aus – und ein in die historischen Mauern der St.-Joseph-Kirche in Gelsenkirchen-Schalke.
Dank Förderungen der E.ON-Stiftung und des Fonds Soziokultur konnten Exponate im Gesamtgewicht von ca. 7 Tonnen umziehen und in der Gelsenkirchener Kirche aufgebaut werden. Diese Kirche befindet sich nicht mehr im aktiven Gemeinde-Betrieb, ist aber noch immer geweiht.
In Gelsenkirchen hat die Materialverwaltung auch ihren Verleih-Betrieb wieder aufgenommen und wurde zudem als Ort für Streamings und Veranstaltungen rege genutzt. Die Zusammenarbeit zwischen Kirche, Gemeinde und Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, die bei der Realisierung des Projektes maßgeblich unterstützte, hat so gut funktioniert, dass die Materialverwaltung on tour in Gelsenkirchen in eine Verlängerung bis (zunächst) August 2022 geht.
Ihr seid herzlich eingeladen, ab dem 8. Februar in der Schalker St.-Joseph-Kirche vorbeizuschauen, euch inspirieren zu lassen, Dinge zu leihen oder eine Idee für ein eigenes Streaming-Veranstaltungsformat zu entwickeln! Meldet euch bei Fragen hierzu bei
hommel@kitev.de oder folgt der Materialverwaltung on tour auf ihrer
Website, auf
Facebook oder
Instagram.
i-welcome - Reinforcing migrant women's integration in society and the labour market & AMIF ENGAGE - Development of inclusivE iNteGration pAths 4 miGrant womEn
Integration nicht als Einbahnstraße zu sehen, sondern neuangekommene Mitbürger*innen als Individuen wahrzunehmen, die eigene Stärken, Ressourcen und Expertise mitbringen, das ist kitev ein zentrales Anliegen. Dabei bleibt es eine wichtige Stellschraube, eine sichere berufliche Perspektive zu schaffen, welche das Ankommen in der neuen Gemeinschaft ermöglicht. Nach wie vor gibt es einen Mangel an Initiativen, die insbesondere die Chancen weiblicher Migrantinnen fördern, in der Aufnahmegesellschaft Fuß zu fassen.
Mit den Projekten
i-welcome und
ENGAGE, bei denen wir mit zahlreichen europäischen Partnerorganisationen zusammen arbeiten, verfolgen wir diesen Ansatz weiter, legen dabei jedoch ein besonderes Augenmerk auf die Situation weiblicher Migrantinnen aus Staaten außerhalb der EU, die über eine Berufsausbildung verfügen. Durch Vorurteile und Stereotype oder familiäre Verpflichtungen werden diese auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt. Im Vordergrund steht daher die Ausarbeitung eines Weiterbildungsangebotes, das die Bedürfnisse von Migrantinnen in den Blick nimmt - durch hybride, praxisnahe Vermittlung und die Beteiligung von Mentorinnen, die ihre eigenen Erfahrungen weitergeben.
In den kommenden Monaten suchen wir interessierte Teilnehmerinnen, aber auch Arbeitgeber*innen, die Interesse daran haben, den teilnehmenden Frauen die Gelegenheit zu bieten, einen Einblick in ihren Berufsalltag zu gewinnen und selbst an Fortbildungen teilzunehmen. Weitere Infos und Neuigkeiten gibt es auf den Facebook-Seiten von
i-welcome und
ENGAGE.
EPIC – European Platform for Integrating Cities
„If you want to change society you must tell an alternative story.“ – Ivan Illich beschreibt hier die Motivation des Projekts
EPIC. Seit Anfang 2021 arbeiten wir mit 15 Partnerinitiativen aus 8 verschiedenen Ländern an der Entwicklung und Verbreitung proaktiver Ansätze im Bereich von Migration und Integration. Jedes Netzwerkmitglied hat in den letzten Monaten die eigene Arbeit gefilmt, um die Methoden und Ideen auf weitere Kommunen übertragen zu können. Hierzu gehören Projekte aus den Bereichen Wohnungsbau, Arbeitsmarktintegration, Integrationspolitik oder Gegennarrative. Die folgenden Monate werden dazu genutzt aus den neu erlernten Ansätzen ein eigenes lokales Pilotprojekt umzusetzen und zu verbreiten. Die Filme werden in den nächsten Wochen auf unserer Website veröffentlicht und schon jetzt finden sich hier viele hilfreiche Informationen. Lasst euch inspirieren und tragt die Ideen in eure Kommune:
https://epicamif.eu.
2021, was für ein Jahr…Die kommenden Newsletter werden wieder kürzer, wir haben einiges an Öffentlichkeit nachzuholen, was auch an geringeren Möglichkeiten, in Präsenz zu treten, liegt. Auf deren weitere Entwicklung haben wir keinen Einfluss, wohl aber auf unsere eigene Kommunikations-Praxis, die wir, u.a. mit diesem nun wieder aktivierten
Newsletter, verbessern wollen. Keine Angst - wir werden euer Postfach künftig nicht mit Spam überziehen, sondern planen ein vierteljährliches Update. Außerdem könnt ihr euch natürlich jederzeit austragen.
Vielen Dank für Euer Lesen und Folgen – wir sind voller Tatendrang und neugierig darauf, was 2022 bringt!
Mit herzlichen Grüßen aus dem kitev-Turm im Hbf OB
Euer kitev-Team
Abdo, Agnieszka, Annkathrin, Aysha, Carina, Christoph, Deniz, Fortune, Gianna, Kim, Markus, Nacira, Nora, Oussama, Petra, Reza, Samia, Sonja, Stefan, Vite