"Es ist immer wieder überraschend, wie junge Architekten ihre Themen selbstständig suchen und ungewöhnliche Strategien zur Umsetzung finden. So gründet Agnieszka Wnuczak kurzerhand einen Verein, „um den Wasserturm am HBF Oberhausen aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und ihm neues Leben einzuhauchen“. Seit 2008 entstehen aus ihrer Hand Licht-, Video- und Rauminstallationen wie „Funkturm“, „Zeit 2.0“ und „Museumsbahnsteig“. Es werden künstlerische Interventionen, Ausstellungen und Workshops wie „Oberhausen 1zu1“ initiiert. In ihrem Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr 2010 rückt sie den Turm als temporäres Gast-Geber-Hotel ins Rampenlicht. Im Jahr 2012 sollen schließlich Künstler in umgebaute Teilbereiche unter dem Wassertank des „Labor Wasserturm Oberhausen“ ziehen. Durch das zielgerichtete Engagement der Architektin wird der Wasserturm erneut zum pulsierenden Bindeglied in der Stadt. Die Architektin scheut sich dabei nicht, ihre Visionen mit spartenübergreifenden Medien umzusetzen. So bereichert die Balkongestaltung R83 in Berlin (2005) aus geschichtetem und gefärbtem Glas die vorhandene Gründerzeitatmosphäre.
Eingestreute Alltagsgegenstände wie Überseecontainer, Europaletten und Pflanzbeete für die Ausstellung „Post Oil City & Urbane Landwirtschaft“ (2011) werten den historischen Raum der Zeche Anna 2 atmosphärisch auf. Prototypisch erfolgt ein frischer und pragmatischer Umgang mit unserer Geschichte. Einfühlsam mit einfachen, unprätentiösen Mitteln.
Mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen würdigt die Jury die Spontanität und Beharrlichkeit, mit der die junge Architektin ihre Ideen realisiert."
AW
Samstag 08 Dezember 2012 at 11:12 am |
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turmbLog
Glückwunsch.
Gruß,
Boris