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FUNKTURM OBERHAUSEN [2010]

Funkturm Banner  2010

Funkturm Oberhausen is a permanent video installation on the top floor of the watertower in the main station.

The project, supported by the regional culture foundation, creates a «public viewing point» of culture in the lively  train station district and is a hint of the creative power in the region. It offers a publicly accessible web- interface which can be operated by anyone. In addition to screening a variety of Video artists the installation serves as cutlural calender for special events.

Funkturm Oberhausen ist eine permanente Videoinstallation in der obersten, umlaufenden Fensterreihe des Wasserturms am Hauptbahnhof. Das aus Mitteln der Regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland finanzierte Projekt schafft einen „Public Viewing Point“ für Kultur im stark belebten Bahnhofsbereich und versteht sich als Hinweis auf das kreative Potenzial der Region. Dazu wird es eine öffentlich zugängliche Web-Schnittstelle zur Verfügung stellen. Neben wechselnden Screenings verschiedener Video-Künstler wird die Installation auch als Kulturkalender für besondere Anlässe fungieren.

» Das Objekt «

Der Turm, unübersehbarer Bestandteil eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Bahnhofsarchitektur in der werdenden Ruhrmetropole, symbolisiert nicht nur exemplarisch ein Verständnis von Industriekultur, das regionale Verantwortung und programmatische Zuversicht verknüpft, er lebt diese Verknüpfung auch praktisch vor. Ziel ist es, in unmittelbarer Nachbarschaft des LVR-Industriemuseums den visionären Zug der Industriekultur zu unterstreichen. Im Ensemble mit dem Bahnhofsvorplatz, dem Museumsbahnsteig und dem LVR-Industriemuseum mit all den weiteren Anrainern, trägt die Installation im Turm ganz erheblich zur Aufwertung des gesamten Stadtquartiers bei. Die abendliche Projektion lenkt zudem die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des gesamten Vorhabens der Eisenstrasse, deren Bestandteil der Hauptbahnhof mit seinen zwei Wasserbehältern von je 350m³ Fassungsvermögen bereits ist. Das avantgardistische Projekt im 33m hohen Turm wird eine ästhetische Verbindung eingehen zur horizontalen Ausrichtung des Museumsbahnsteigs, der ebenfalls von dem Berliner Architekten- & Künstlerteam Ateliers Stark im Jahre 2006 aufwendig umgestaltet wurde.

» Die Idee «

Die Videoinstallation soll Künstlern als Werkzeug und Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Künstler und Studenten von Kunsthochschulen können visuelle Arbeiten entwerfen und innerhalb bestimmter Zeitfenster auf dem Turm projizieren und damit veröffentlichen. Monatlich wechselnde Programmabläufe werden im Internet nachvollziehbar: den Werken und dem Projektionsort wird dadurch zusätzlich ein öffentlicher Charakter verliehen. Zudem entsteht so im Laufe der Zeit im Internet ein Archiv stattgefundener Screenings. Mit diesem Konzept wird der Turm auch weit außerhalb Oberhausens öffentlich gemacht: Turm in der Funktion eines Leuchtturms, der Informationen kultureller Art ausstrahlt.

» Die Schnittstelle «

Eine Gestaltungsapplikation ermöglicht dem normalinteressierten User ohne viele Vorkenntnisse auf dieser besonderen „Leinwand“ aus sechs Fenstern eine Projektion zu erzeugen, die gleichzeitig bis zu sechs verschiedene Videosequenzen abspielen kann. Dieses Interface ist in einem Browser-Fenster über das Internet bedienbar. Der so erzeugte Kontent wird inhaltlich und technologisch geprüft und kann in einer Art Sendungsschaltung, ähnlich einer Timeline, vor Ort öffentlich ausgestrahlt werden. Die bildliche Darstellung des Kontents folgt einem integrierten System und soll ein in sich geschlossenes Werk darstellen. Innerhalb dieses Rahmens können sodann visuelle künstlerische Arbeiten, wie auch kulturelle Informationen auf einfache Art erzeugt werden. Die kulturellen Inhalte können über Laufschriften, Bilder oder Videoscreenings gestaltet werden, die sich um den ganzen Turm bewegen oder auf allen vier Seiten des Turms gleichzeitig auftreten. 

» Die Beteiligten «

Ateliers Stark (Agnieszka Wnuczak, Christoph Stark), Berlin * Werkstätten für Bildende Kunst & Architektur * beschäftigen sich schon seit der Umsetzung des Museumsbahnsteigs für das Rheinische Industriemuseum 2006 mit Oberhausen. Die Mitbegründer von kitev engagieren sich für eine sinnvolle Nutzung des Wasserturms am Hauptbahnhof und veranstalteten unter anderem „Oberhausen 1zu1“. Zusammen mit 90 Architekturstudenten der TU Berlin entstanden hier vor zwei Jahren räumliche Interventionen rund um den Bahnhof. Ein Jahr später folgte „Leerstand 09“ - eine Ausstellung zu besagtem Thema mit Rahmenprogramm (Konzerte, Lesungen und Theater), die auch ein Testlauf für die nun dauerhaft angelegte Videoinstallation war: der Turm erstrahlte zum ersten Mal in bewegten Bildern. [atelierstark.de]

Artronis:Visual (Heiko Henning, Samuel Kress), Berlin: * creative engineering * beschäftigt sich mit LED-Systemtechnik, der Entwicklung von interaktiven und architektonischen Lichtprojekten, Lichtkunst und der kundenorientierten Herstellung sowie den Vertrieb von Automatisierungs- und LED-Beleuchtungsystemen. Artronis ist seit der technischen Umsetzung der Illuminierung des Museumsbahnsteigs Teil von kitev und verfügt über unerschöpfliches Wissen im Bereich LED-Technik. [artronis.de]

Silvertree (Michael Baumann, Rostislaw Silvestrov), Köln: * komplexe audiovision * Seit dem Leerstand 09 bei kitev dabei. Die Videokünstler aus Köln mit Wurzeln in der algorithmischen Komposition ermöglichten bereits 2009 mit ihrem umfangreichen Know-how die Videoinstallation im Wasserturm und haben seitdem ihr Studio in den Turm verlegt. Silvertree realisiert seit 2004 Projekte in den Bereichen Panoramaprojektion, Architekturillumination, Live-VJ‘ing und interaktive Installationen. Daneben produziert Silvertree professionelle 3D-Animationen für Werbeagenturen und andere Auftraggeber. [silvertree.de]

-->  Bericht in "der Westen"

 

Eröffnungsflyer Funkturm Oberhausen 2010

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